Peter Handke verzichtet auf die Nominierung seiner "Morawischen Nacht" - "zugunsten der anderen, vor allem der jüngeren".

Bild aus der Wikipedia ~ Peter Handke

Vielleicht möchte Peter Handke mit 65 Jahren auch einfach nur seine Ruhe haben und nicht noch einmal solch einen Eiertanz um eine Preisverleihung erleben, wie ihn die Düsseldorfer vor zwei Jahren mit ihrem Heine-Preis aufgeführt haben. Jedenfalls hat der österreichische Schriftsteller die Chance zu einer großzügigen Geste genutzt und zugunsten "jüngerer" Autoren auf die Nominierung seines Werkes "Die morawische Nacht" für den Deutschen Buchpreis 2008 verzichtet, der am 13. Oktober verliehen werden soll.

Jedenfalls hat Peter Handke damit den Sinn des Deutschen Buchpreises absichtsvoll missverstanden - den Preis hat der Börsenverein des Deutschen Buchhandels doch ins Leben gerufen, um den besten deutschen Roman des Jahres zu küren. Und, ja, auch ein bisschen, um den deutschen Roman mit ein bisschen Oscar-Glamour zu versehen, ihm einen Platz in der öffentlichen Wahrnehmung zu verschaffen. Handke aber tut nun so, als gehe es tatsächlich um die Förderung von Schriftstellern.

Die aber haben Autoren wie Martin Walser mit 80, "Ein liebender Mann" oder Uwe Timm mit 68, "Halbschatten" wohl kaum noch nötig. Und doch finden sie sich auf der "Longlist", ebenso wie Ingo Schulze mit "Adam und Evelyn" oder Karen Duve mit "Taxi".

Am 17. September werden nur noch sechs Titel von der Jury ins Finale geschickt. Ihr gehören an: Rainer Moritz (Literaturhaus Hamburg), Christoph Bartmann (Goethe-Institut), Martin Ebel (Tages-Anzeiger, Zürich), Meike Feßmann (freie Kritikerin), Jens Jessen (Die Zeit), Manfred Keiper ("andere Buchhandlung", Rostock) und Michael Schmitt (Kulturzeit, 3sat). (NRZ)

NRZ

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